Hey, hey, hey!
"I want some gumbo, baby, that kind they make down south - They like to make gumbo like they make it down in New Orleans" (Jesse Thomas) Wen dieses brandneue Album der holländischen Sängerin Janne Schra und ihrer Popgruppe "Room Eleven" kalt läßt, der ist wohl tot - oder zumindest stocktaub und gefühllos. Ich habe mich damit schwer getan, in welche Kategorie denn wohl "Mmm... Gumbo?" einzuordnen sei, sind doch ganz unüberhörbare Jazz-Qualitäten mit brillanten Arrangements drin, Balladen, Blues, doch ebensoviel gehobener Pop mit Anleihen bei Gospel und US-Country-Music. Oder eine Kategorie für sie erfinden. Doch weil Sängerin Janne Schra letztlich eindeutig den Jazz in der Stimme hat, lassen wir es dabei und sagen: Jazz! Das Konzept hat zwar einen ganz leichten Überhang zur Champions League, des Pop - aber wir lassen es dabei: Jazz! So viel gute, vor allem originelle Musik wie diese hier bekommen weder Pop- noch Jazz-Charts häufig geboten. Ein musikalischer Monolith in der Wüste der Belanglosigkeiten ist dieses Album, Titel für Titel, 44 kurzweilige Minuten lang. Schon der Opener "Hey, hey, hey!" ist mit scharfen Bläsersätzen von John Bailey, Amy Platt und Mike Dease ein absoluter Knüller - oder wenn Sie wollen: ein Knaller. Das geht in die Füße und unter die Haut. Wir merken auf und wollen mehr. Zuckersüß Janne Schra über alle Oktaven der Sangeslust, wir ahnen, was da noch kommen könnte. Und es kommt, eins ums andere Mal. "Lalala Love" läßt den guten alten Skiffle polyglott fröhliche Urständ feiern und "Shyness" ist eine Bigband-Nummer reinsten Wassers mit Chris Dempsey, Craig Handy John Bailey an Hörnern und Kannen. Delikat klimpert Tony Roe in "Looking at my Feet", läßt sein Piano in "Ode" perlen, bevor ihn Drummer Maarten Molena einholt wie weiland Gene Krupa, und Dempsey, Haley und Handy ins Horn stoßen, als gelte es, den Big Bands der 30er Jahre zu zeigen, wo Bartel den Most holt. Über allem die faszinierende Stimme von Janne, die in einer wenigen vorbehaltenen Liga singt, ob das Country mit der Slide Guitar von Dayana Kurtz in "Rainy Day in the Sun/A Little of Me" ist oder eine Ballade mit Chorus ("Seeds"). Am Herd stand übrigens Janne Schra durchweg selbst (alle Stücke sind von ihr, meist mit Gitarrist Arrien Molema) "Mmm... Gumbo!" Gut gekocht Janne! Und ihr Jungs dürft die Borat-Bärte jetzt abnehmen - Room Eleven hat den Durchbruch geschafft. |
Cover-Foto: Guy Kokken Room Eleven Mmm... Gumbo Janne Schra - Gesang Arrien Molema - alle Gitarren etc. Tony Roe - Klavier, Keys, Akkordeon Lucas Dols - Bass Maarten Molema - Schlagzeug Produziert von Randy Crafton (P) + © 2008 Universal Music Titel: 1. Hey, hey, hey! 2. What will it be? 3. Lalala Love 4. Looking at my Feet 5. Swimmer 6. Ode 7. Lovely Morning 8. Seeds 9. Not Jealous 10. Shyness 11. Always 12. Rainy Day in the Sun 13. A Little of Me Gesamtzeit: 44:04 Weitere Informationen unter: www.roomeleven.nl www.universalmusic.nl |